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Halt Ausschau nach dem Guten

 

Die letzten Monate bin ich fast versunken im Geschehen der Welt. Ich bin echt nicht gut darin, mich auch mal zurückzuhalten. Nein, ich will ALLES wissen, immer auf dem neusten Stand sein, will wissen, warum ich was tue, was ich wem antworten kann... Und während das ja alles gute Sachen sind, muss ich ehrlich sagen, dass ich mir nicht sicher bin, ob das so weiter gehen kann. Vielleicht gehts euch gleich. Die Flut an Nachrichten, die es tagtäglich gibt, kann einen wirklich mitreißen.

Mrs. Midwest, eine Bloggerin, die ich gern lese, hat vor einiger Zeit schon einen richtig guten Blogpost geschrieben: "Informed but not immersed." Also quasi "Informiert aber nicht versenkt." Genau das sollte ich mir zu Herzen nehmen.

 

Wir sind Menschen. Jaja, ist ja klar, aber das ist vielleicht gar nicht so unwichtig. Wir sind Menschen, und darum ist alles, was derzeit passiert, eigentlich auch nachvollziehbar. Jeder in seinem Denken und Handeln ist Mensch (die meisten Normalbürger jedenfalls...) Darum haben manche viel Angst, andere sind stinksauer, wieder andere blocken ab und leben, als wär  nichts. All das ist gut, wenn wir so mit dem Leben fertig werden. Wir dürfen auch mal abschalten - ja vielleicht müssen wir auch mal abschalten, um normal bleiben zu können. Denn, ganz ehrlich, das letzte, was diese Welt und das Böse in ihr kriegen soll, ist unser Verstand und unsere Gesundheit und unsere Freude. Ehrlich, mir haben die "Umstände" schon genügend Zornestränen und Emotionen gestohlen; sogar einen Teil meiner Gesundheit hab ich ihr mit meiner abgesessenen Wirbelsäule schon geopfert. All diese Energie sollen sie nicht haben.

 

Wo finden wir Frieden, wenn wir mitten im Trubel leben?

Du kennst die Antwort.

"Mein Reich ist nicht von diese Welt..." Das hat uns unser Herr König gesagt. Glauben wir es.

"Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch - nicht so, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch!" Das hat uns auch unser Herr König gesagt. Nehmen wir diesen Frieden doch an.

Dass es schwerfallen kann, auf dem tosenden Meer draußen das Boot gelassen zu steuern und dabei die Wellen zu ignorieren, das weiß er. Aber er ist ja da.

Meine Schwester hat vor ein paar Tagen gesagt: Eigentlich schickt uns Gott JEDEN TAG irgendwas Gutes, was Schönes. Wenn wir nur aufmerksam genug sind, sehen wir das auch.

Das ist mein Vorsatz für ab heute. An manchen Tagen ist das ja ganz leicht. Da hat man einen kurzen Plausch mit ner Oma auf der Straße und fühlt sich dankbar und froh. An anderen Tagen aber sitzen wir aber vielleicht 10 Stunden nur drin, sehen niemanden, alles, was wir tun, ist essen und lesen oder so. Aber auch da hat Gott seine Botschaften versteckt, ganz sicher. Vielleicht zwischen den Büchern, vielleicht im Kühlschrank, vielleicht vor dem Fenster, vielleicht auch auf Facebook, wer weiß. Der Wind weht, wo er will.

 

Wenn jetzt letztes Jahr wäre, oder so irgendwie, blöder Satz aber trotzdem, dann würde ich jetzt vielleicht eher schöne Gedanken zum Herbst äußern und vielleicht Songs schreiben. Jetzt ist aber jetzt, und, ganz ehrlich, ich bin anders und ich bin ein bisschen müde und ich bin ein bisschen sauer und ein bisschen bedrückt manchmal. Aber ich will versuchen, alles mit Fassung zu tragen. Wie die Glühbirne. Haha.

 

Wenn das Wasser bis zum Hals steht, auf keinen Fall den Kopf hängen lassen! :)