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Vorsätze und Disziplin

Ich hatte mir so gute Vorsätze gefasst. Aber ganz ehrlich... Mir kommen ständig so Sachen dazwischen wie Prüfungen, Stress, Traurigkeit, Hormone, Müdigkeit, Ablenkung,... Sie alle scheinen legitime Gründe zu sein, heute mal nicht zu betrachten, heute nicht zu fasten, heute nicht auf YouTube zu verzichten und heute das 20-minütige Extra-Gebet auszulassen. Und ich weiß einfach nicht, wie ich die nötige Kraft und Selbstdisziplin aus mir rausquetschen kann. Aber ich glaube, eine Perspektivenänderung ist nötig. Ich muss nicht checken, ob "ich" die Vorsätze halte. Sondern ob ich "Ihn" durch mich wirken lasse. 

Ich will nicht mehr sagen "Ich kann das. Für Gott und seine Herrlichkeit kann ich dies und jenes schaffen. Ich muss mich nur zusammenreißen- ich vermag doch alles in ihm...". Das geht nicht, und soll auch nicht so gehen. Denn wenn wir alles durch ihn können, heißt das auch, dass wir nichts OHNE ihn können. Wie leicht vergessen wir, was das "durch Ihn" eigentlich bedeutet; "alles durch Ihn zu vermögen" nicht heißt, mit Ihm an der Seite superviel Power in uns zu finden, sondern dass Er durch uns Power offenbaren kann. Wenn wir für ihn kämpfen, heißt das, dass er in uns wirkt; dass er uns benützt und uns große kleine Dinge für sein Reich tun lässt. Das sind nicht wir, die da so viel erreichen. Das ist er. Wir vermögen nichts ohne ihn. Er ist unsere Kraft, unser Mut, unsere Selbstdisziplin. Er schafft den guten Ausgang. Wenn wir etwas erreicht haben, können wir uns nicht auf die Schulter klopfen. Es ist allein er, der uns befähigt hat, so weit zu kommen. Wenn wir an einem Fastenvorsatz festhalten, wenn wir mit unseren Feinden freundlich umgehen, wenn wir uns selbst von gewissen Dingen fernhalten... Er hat uns das ermöglicht. 

Darum macht es auch gar keinen Sinn, entmutigt zu sein, wenn wir einmal fallen. Wir fühlen uns oft so, als wären wir wieder am Anfang, als wäre alles umsonst gewesen, fühlen uns dreckig und schlecht. Wieso denn? Weil wir uns sagen, dass wir die Kraft nicht hatten und wieder von vorn anfangen müssen. Das Ding ist aber, dass wir die Kraft für alles immer und überall aufbringen können, weil Gott immer da ist und uns seine Kraft geben will. Wir müssen sie nur annehmen. Und dass können wir immer und immer und immer wieder tun, egal, wie tief wir gefallen sind. An seiner Gegenwart und seiner Güte hat sich nichts verändert. 

Das hilft uns auch, wenn wir mittendrin sind: uns daran zurückerinnern, dass wir dies und jenes jetzt in diesem Moment nicht können, dass wir nicht stark genug sind. Wir nicht- aber Er. Dass wir dies und jenes sehr wohl können, wenn wir die Kraft nutzen, die er uns gibt. 

Wir sind Seine Werkzeuge; allein können wir nichts. Durch Ihn sind wir (ein) hammer ;) ha haaa