In einem Blog über den Blog schreiben ist vielleicht nicht ganz so üblich und vermutlich uninteressant für viele, aber ich will ehrlich sein, und drum lege ich ab jetzt vielleicht hin und wieder, wenn's nicht so läuft, so was wie eine 'Beichte' ab, warum es grad nicht so läuft. Also...
In dieser Zeit des Jahres komme ich mir irgendwie ziemlich zerbrechlich vor. Ich habe die vergangenen Wochen die pure Realität des Lebens und Gottes gespürt. In allem konnte ich Gott und seine Herrlichkeit erkennen. In meinem zu Hause, im mitternächtlichen Sternenhimmeln, in meinen lieben Freunden, die ich seit langem wieder einmal gesehen habe, in meiner Familie, in den neuen Songs, die ich entdeckt habe, in mir selbst und allen meinen Vorzügen und Makeln. Das macht es mir nun fast unmöglich, einen ordentlichen Blogeintrag zu schreiben, weil meine Gedanken so in mir drin sind, und sehr auf mein eigenes Leben gerichtet. Schreiben will ich aber Dinge, die anderen helfen, und nicht nur Informationen aus meinem Leben. Ich könnte so viel sagen, von dem ich überzeugt bin, dass andere das gleiche erleben. Und ich bin mir nicht sicher, ob das dann uninteressant für andere ist oder erst recht interessant. Manchmal hat man das Gefühl, dass man einzig in einem Lied ausdrücken kann, was in einem vorgeht. Normale Sätze reichen dann nicht, sondern man muss in Psalmen sprechen oder Lieder singen. Sollte man eher einen schlechten Blogeintrag veröffentlichen oder dann lieber gar keinen? Ich bin mir nicht sicher. Jeder Text ist ja ein Stück Offenlegung der Person des Schreiberlings, und ein schlechter Eintrag... reflektiert nur einen schlechten Schreiber oder gibt sogar einen schlechten Eindruck von der ganzen Person? Naja, sich in der Demut üben ist ja auch nicht schlecht :)
Die vergangenen Tage habe ich auch wieder so viel mit Menschen zu tun gehabt, die so viel 'besser', weiser, lieber sind als ich. Das inspiriert mich natürlich, aber gleichzeitig hab ich das Gefühl, hier nichts mitzuteilen zu haben. Naja. Wer Augen hat zu lesen, und wer bereit ist, möglicherweise fünf Minuten zu verschwenden, der lese ;)
Ich liebe es, mir Vorsätze zu fassen. Es ist ähnlich wie Listen erstellen. Vorsätze sind langzeitige To-Do's. Das macht sie schwieriger und zäher, aber gleichzeitig hat mein ein Ziel vor Augen, das oft das ganze Leben beeinflusst. Es ist so eine geniale Sache, an sich selber zu arbeiten. Die Ergebnisse lassen sich oft nicht direkt und endgültig sehen. Ich find, es sind oft kurze Momente, in denen man erkennt, dass man erfolgreich an sich arbeitet. Diese Momente können entweder Erfolg widerspiegeln oder auch einem die Erkenntnis der Unvollkommenheit wieder klar machen. Die Hälfte ist schon erreicht, wenn man seine Unvollkommenheiten erkennt und entschlossen ist, sich zu perfektionieren.
"Seid perfekt, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist." - Matthäus 5:48
Ich weiß, dass Folgendes eine 0815-Nummer wird... Aber ich will ein paar Beispiele für Vorsätze aufzählen- diejenigen von meinen, die ich öffentlich aussprechen kann ;) Vielleicht ist ja auch ein Gedankenanstoß für dich dabei?
- Entscheidungen freiwillig und mutig und so oft wie möglich treffen (als Übung zur Entscheidungsfähigkeit)
- Täglich dafür sorgen, dass sich die Mitmenschen geliebt fühlen. Auch, wenn mir nicht danach ist.
- Jede Woche einen Fasttag einhalten (ein bestimmtes Nahrungsmittel aufgeben oder eine weltliche Freizeitbeschäftigung- und mit geistiger Nahrung ersetzen)
- Ein bestimmtes Buch der Bibel lesen; ich will (neben meiner 'gewöhnlichen' Bibellektüre) vor allem Jesaias und die Offenbarung durchmachen (Tipp: Ein Bibel-Hörbuch auf YouTube kann manchmal den Tag retten, wenn man abends nur noch müde ist und zu keiner Lektüre mehr fähig ist aber doch noch was tun will)
- Das Katechismus-Wissen auffrischen: Ich will mich vor allem in das Thema der TUGENDEN und des Gebets reinhängen
- Zeit für Gott freihalten: Jeden Tag zuallermindest eine viertel Stunde ruhig werden, in der ich bei Gott bin und mit ihm spreche
- Die Zeit in Sozialen Netzwerken reduzieren und mit anderen Tätigkeiten ausfüllen
- Öfter zur Hl. Beichte gehen
- Jeden Tag bewusst für Gott leben und mein Vertrauen auf ihn durch alle Prüfungen dieses Jahr hindurch stärken
"Denn ich kenne die Pläne, die ich für euch habe; Pläne des Heils und nicht des Verderbens, denn ich will euch Hoffnung und eine Zukunft geben!" - Jeremias 21:11
Glückliches neues Jahr wünsche ich uns allen!
Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen,
Mein sind die Jahre nicht, die etwa mögen kommen.
Der Augenblick ist mein, und nehm ich den in Acht,
so ist der mein, der Zeit und Ewigkeit gemacht!
- Gryphius