Neujahr war toll. Schon Tage davor waren Freunde waren da, und manche blieben auch danach noch, darunter eine Freundin, die ich zuletzt vor beinah einem Jahr getroffen hatte. Es war wunderschön, das Essen war gut, der Spaßpegel hoch, die Neujahrs-Mitternacht war 'magic', die Freude des Wiedersehens war unbeschreiblich, besonders auch dadurch, dass ich ja auf Erasmus bin hatte ich die meisten schon monatelang nicht mehr gesehen.
Jetzt ist das Haus wieder leer, nur noch dreckiges Geschirr wartet auf mich. Morgen fährt meine Schwester wieder an den Ort ihrer Ausbildung, ich muss meinen Uni-Kram angehen, die Zeit steht nicht mehr still wie an den Tagen um Weihnachten herum... Der Ernst des Lebens geht weiter, die alten Verpflichtungen, die ganz verblasst sind über die winterlich heimeligen Tage, nehmen wieder Gestalt an, die Freunde sind fort, die Unbeschwertheit durch Ablenkung ist weg. Es ist wieder nur die Welt und ich. Ich und Schwermut.
Ich fühle mich wie damals mit 12, nachdem die Freunde am Sonntag meines Geburtstags wieder weg sind. Nein, Moment- einer ist nach wie vor da, wie konnte ich ihn vergessen. Der Freund, der nie gehen muss, sondern immer bei mir bleiben will und wird.
So viele Gründe, dankbar zu sein.
Die Dinge, die das Leben schön machen, wollen wir natürlich nicht verlieren. Wir wollen sie bewahren, die guten Dinge, die lieben Menschen, unsere Gesundheit, all unsere Umstände... Aber wir sollten uns doch von ihnen lösen können, damit, wenn wir sie tatsächlich verlieren, unsere Glückseligkeit keinen Knicks erleidet. Das Leben ist vergänglich, alles geht dahin, und wir können nichts tun als zuzuschauen und uns zu wundern oder ärgern oder es zu bedauern. Als Christen jedoch können wir wissen, dass unser ultimatives Glück allein von Gott kommen kann. Egal, was geschieht, er wird uns niemals genommen werden. Auch wenn wir alles verlieren, Familie, Beruf und Gesundheit; nichts ist verloren, alles gereicht uns zum Besten, wenn wir Gott lieben (Römer 8:28).
"Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen; gepriesen sei der Name des Herrn!" - Job 1:21