Du hast das sicher auch schon oft gehört: Wenn man etwas oft sagt, wird es Realität.
Ein Spruch, mit dem ich nie viel anfangen konnte. Es klang für mich eher nach nem Psychospielchen, nach 'sich-was-einreden'.
Aber heute beim Spazieren habe ich ihn in einem anderen Kontext gesehen.
Wie oft denke ich mir, dass ich nichts Wichtiges zu sagen habe. Alles, was man wissen muss, ist schon gesagt worden von dieser und jener bekannteren Bloggerin, Youtuberin, oder Schriftstellerin (die, die ich lese/ anschaue, sind zumindest meist Frauen ;) , von dem und dem Heiligen. Aber ganz ehrlich, niemand sagt etwas auf die Art, wie du es sagst. Niemand sagt es mit genau der gleichen Erfahrung und vor dem gleichen Hintergrund wie du.
Dazu kommt, dass man Wahrheiten nicht oft genug sagen- beziehungsweise vor allem hören kann! Was habe ich von einem Blogeintrag von vor drei Jahren mit supergutem, wichtigem Inhalt, den ich niemals finden werde? Wir müssen Dinge immer wieder sagen, weil wir Dinge immer wieder hören müssen, um uns an sie zu erinnern; wir müssen sie gießen wie eine Pflanze, um sie in uns Wurzeln schlagen zu lassen, um sie weiterhin zu glauben. Das ist eine menschliche Schwäche, dass wir leicht ins Zweifeln geraten und Dinge sehr schnell vergessen. Schon das Volk Israel war so wankelmütig, dass ihr Anführer Moses nur ein paar Tage weg sein musste, damit sie an dem, was er sie gelehrt hatte, zweifelten.
Wie schön ist es außerdem, die gleichen Dinge gelernt oder erkannt zu haben wie andere! Es kann uns so sehr im Leben stärken, zu wissen, dass wir mit einem Problem nicht die einzigen sind, und dass es noch andere Menschen mit dieser Sicht oder Idee gibt; andere, die die gleiche Erfahrung gemacht haben und sogar ungefähr das gleiche daraus gelernt haben- das kann uns auch den Weg weisen, den es jetzt zu gehen gilt oder kann uns darin ermutigen, Zweifel in Gewissheit und Ruhe zu verwandeln.