· 

Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von deinen Plänen

Eine gute Freundin wollte mich in Antwerpen besuchen kommen. Sie würde morgens mit dem Flixbus kommen, aber ich hatte bis in die späte Nacht zuvor verpeilt, zu fragen, wann genau. Also stellte ich in Seelenruhe den Wecker auf halb acht, in der Hoffnung, dass sie bis zum Morgen geantwortet hätte. 

Am Morgen, als keine Antwort da war, fiel mir ein, dass ich online nachschauen könnte, wann ein Bus aus München ankam. 8:10 war das Resultat. 

Ich schwang mich in Windeseile aufs Rad und hetzte zur Haltestelle. Als ich ankam, war es 8:14. Sollte ich sie wirklich verpasst haben? Um 4 Minuten? Und jetzt irrte sie irgendwo herum und ihr Akku war alle und sie konnte nicht antworten? Das war doch wirklich zum... Ich betete inbrünstig, Gott möge mir helfen, sie zu finden. So radelte ich die Umgegend ab, im festen Vertrauen darauf, sie gleich zu erblicken. "Herr, du bist allmächtig, ich weiß, dass du mir helfen kannst, sie zu finden! Auch inmitten all dieser Menschenmengen!" 

Nichts. Endlich checkte ich erneut mein Handy. Sie hatte geantwortet. "Wir sind ca eine Stunde verspätet. Soll ich dann wo hin kommen?" 

Ich atmete auf. Und musste über mich selbst lachen. Ich hatte hier von Gott doch tatsächlich sozusagen ein Ding der Unmöglichkeit verlangt. 

Wie oft geht es mir auch in wichtigeren Dingen so! Wie oft bitten wir Gott um Dinge, die uns ganz selbstverständlich gut und wichtig scheinen, aber Gott weiß es immer noch besser.

Vielleicht ist der Traummann einfach noch verfügbar- ganz einfach. Aber wir sollen ihn trotzdem einst bekommen. 

Vielleicht existiert der Job, worum wir beten, einfach noch nicht. Oder wir würden durch die Kollegen auf falsche Wege kommen, wenn wir diese und jene Stelle jetzt schon bekommen würden. 

Wie eine Fata Morgana wollen wir etwas, das es nicht gibt, das gar nicht in unser Leben gehört. 

Genauso auch anders herum: Vielleicht ist diese Beziehung wirklich nicht das Richtige, so sehr wir auch noch davon überzeugt sein mögen und Gott bestürmen, er möge sie doch bitte retten. 

Warum sind wir dann enttäuscht oder wütend? Es klingt abgedroschen, aber Gottes Timing ist einfach korrekt. Wenn wir nur sehen könnten, wie perfekt alles in seiner Hand ruht, würden wir über unsere eigenen Ideen wohl manchmal nur noch den Kopf schütteln, vielleicht so wie ein Vater, der lacht, weil sich sein Kind zwei Monate vor dem Geburtstag selbst einen Geburtstagskuchen backen will, den es aber doch sowieso bekommt.