Hose? Rock? Hose? Rock? Mit Entsetzen entschied ich mich für meinen blauen Lieblingsrock. Ich wollte gleich am ersten Tag meine noch recht kleine Menschenfurcht überwinden, das Übel quasi bei der Wurzel packen, und, jetzt, da ich noch niemanden kannte, ein Statement setzen, allen ganz am Anfang zeigen, dass ich nicht normal war, sondern mein eigenes Ding machte. Und es war schon nicht ganz normal, einen Rock zu tragen. Einen solchen Rock. Einen echten eben. Es heißt ja, aller Anfang ist schwer, aber ich fand immer schon, den Anfang mit Menschen zu machen, Leute kennenzulernen ist das Einfachste. Den Rock an Tag 1 zu tragen kostete mich kaum Überwindung. Der harte Teil setzt an Tag 4 oder 5 ein und hört gewissermaßen nie wieder auf; wenn die Leute mehr wissen und dann einen Rock sofort mit allem anderen in Verbindung bringen. Eigentlich sollte uns das überhaupt gar nicht jucken, aber mich kratzt es doch ein wenig. Ich habe aber jetzt, an Tag 5, zwei Zettel an meine Tür geheftet: "HEUTE kümmere ich mich nicht darum, was ANDERE MENSCHEN VON MIR DENKEN. HEUTE habe ich KEINE ANGST davor, was ANDERE VON MIR HALTEN." Diese simplen Sätze lese ich mir vor, bevor ich morgens überstürzt aus dem Zimmer renne, und lächle dabei und gehe mit diesem großen Vorsatz, der seit jeher in meinem Kopf hängt, an dessen Umsetzung es aber einfach immer wieder hapert, an den Tag. So was kann ich nur empfehlen.