Ich habe gerade mit meiner Schwester telefoniert. Die hat gestern ihre Beziehung mit ihrem Freund abgebrochen, und will jetzt die Zeit nützen, anstatt, wie es so leicht wär, herumzusitzen und in deprimierenden Erinnerungen zu schwelgen, zu weinen und nichts zu tun. Sie hat mich aufgefordert, eine Challenge mitzumachen: Sie lädt jede Woche sonntags ein Musikvideo online, ich veröffentliche jeden Sonntag einen kurzen Text. Ich will seit Jahren einen Blog starten, aber der Motor sprang nie wirklich an.
Ich hatte nach unserem Telefonat Gewissensbisse, weil ich sie nicht in der Challenge-Idee bestärkt hab. Warum? Weil ich selbst zu faul war, zu faul, eine solche Verpflichtung einzugehen. Wer weiß, ob ich jede Woche dazukomme? Wie lächerlich, wo das doch genau der Sinn einer Challenge ist: Zu etwas kommen, selbst wenn man nicht dazukommt.
Ich hab widerwillig eingewilligt. Dieser Text zählt für diese Woche noch nicht, er ist nur die Einleitung, das warm-up für mein Gemüt.
Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien sich Leute Blogs aussuchen, ich lese keinen einzigen, aber ich denk, einfach ein paar Fakten sind immer interessant :)
Ich bin 22, aus Österreich, hab deutsche Vorfahren, meine Mama hat uns drei Mädels allein großgezogen, ich war Klassenbeste, bin schlecht im Entscheidungen-treffen, habe mein erstes Studium und den Studienort gewechselt, hab ein paar Mal versucht, ins Medizinstudium reinzukommen, studiere jetzt Übersetzen und Sprachwissenschaft, liebe Musik, liebe es, mit meinen Schwestern zu singen, spiele Banjo, hab Klavier, Querflöte und Schlagzeug gespielt, bin derzeit auf Erasmus in Belgien; ich bin ein melancholisch-cholerischer Mensch, überesse mich manchmal, lerne gerne, liebe Kaffee, würde gerne wieder mehr zeichnen, mag den alternativen Stil, finde nur schade, dass die Leute, die ihn auch ganz besonders mögen, nicht von meinem Schlag sind; ich will seit Jahren einen Blog starten und bin Gott einfach jeden Tag dankbar für dieses unfassbare Leben.
Ich bin vom eher pessimistischen Schlag und kann meine Gefühle oft nur schlecht zeigen, liebe es aber, an mir und all meinen Schwächen zu arbeiten, um immer mehr die starke Frau zu werden, die ich sein kann. Um stark zu werden, muss man erst mal schwach sein und vor allem seine Schwäche erkennen und bearbeiten wollen. Und das macht Spaß! Weil es möglich ist! Ist das nicht toll? Wir können uns ein Ziel vor Augen setzten und darauf hinarbeiten und immer mehr die Person werden, die wir sein wollen, können und sollen.
Ich weiß noch nicht genau, was aus diesem Blog so wird; wenn's dir recht ist, schreibe ich einfach wild drauf los, mal von einem Ereignis, mal von einer Einsicht, mal von einer Begegnung... Ich freu mich drauf! :) God bless xo